Online Casino Betreiberin muss Verlust von fast 230.000 Euro zurückzahlen

Paukenschlag im Online-Casino-Skandal: Anbieterin muss 230.000 Euro zurückzahlen! Das hat das Landgericht Frankfurt am Main entschieden.

Online Casino Betreiberin muss Verlust von fast 230.000 Euro zurückzahlen

Der Online-Casino-Skandal wird regelmäßig durch neue verbraucherfreundliche Urteile fortgeschrieben. Und die Schadenssummen steigen und steigen. Jetzt hat das Landgericht Frankfurt am Main Urteil vom 21. Oktober 2022 entschieden, dass eine Online-Casino-Anbieterin fast 230.000 Euro zurückzahlen muss, die ein Spieler innerhalb von acht Monaten verloren hatte.

„Das ist eine hohe Summe, auf die die Online-Casino-Anbieterin aber aufgrund der eindeutigen Rechtslage keinen Anspruch hatte, da sie mit ihrem Angebot von Online-Glücksspielen gegen das Verbot aus dem Glücksspielstaatsvertrag verstoßen habe. Die Anbieterin verfügte nur über eine maltesische Lizenz“, sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung. Die Kanzlei befasst sich ausschließlich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich neben der Beratung von Betroffenen des Abgasskandals auf die Durchsetzung von Ansprüchen von geschädigten Verbrauchern gegen Online-Casinos spezialisiert.

Der Hintergrund: Laut dem Glücksspielstaatsvertrag ist (Online-)Glücksspiel in Deutschland nur dann legal, wenn der Anbieter solcher Dienstleistungen im Besitz einer deutschen Lizenz ist. Das führt dazu, dass man sein verlorenes Geld bei illegalem Glücksspiel zurückfordern kann. Erst seit dem 1. Juli 2021 können Casinos ihr Angebot legal auch in Deutschland präsentieren, wenn sie dafür über eine nationale Lizenz verfügen. Daraus ergibt sich eine eindeutige Rechtslage. Damit gilt: Gemäß § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag war das Veranstalten und Vermitteln von öffentlichen Glücksspielen im Internet bis zu diesem Datum in Deutschland verboten.

Und das bedeutet laut Verbraucherschutzanwalt Dr. Gerrit W. Hartung: „Wer vor diesem Stichtag bei einem Online-Glücksspiel-Anbieter, beispielsweise aus Gibraltar oder Malta, Geld verloren hat, kann dieses auf jeden Fall zurückfordern. Dasselbe gilt bisher auch für die Zeit danach, weil bis heute kein ausländischer Anbieter in Deutschland eine wirksame Lizenz erworben hat. Spieler, die in Online-Casinos Geld verloren haben, sollten sich nicht scheuen, den Weg zum Gericht zu gehen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat die Türen für erfolgreiche Schadenersatzklagen weit geöffnet. Das sollten sich geschädigte Verbraucher nicht entgehen lassen!“

Er betont weiterhin: „Die Regeln für Online-Glücksspiele wurden zwar zum 1. Juli 2021 gelockert. Aber auch für Verluste nach diesem Zeitpunkt ist die Rückzahlung möglich, weil bis heute kein ausländischer Anbieter in Deutschland eine wirksame Lizenz erworben hat. Das hat großes Potenzial. Nach Einschätzung von Experten gibt es mehrere hundert Anbieter von Online-Casinos in Deutschland.“

Wir haben eine spezielle Website zum Glücksspiel-Skandal eingerichtet, auf welcher neben nützlichen Informationen für Spieler und weiteren aktuellen Urteilen, auch die Anbieter aufgelistet werden, von denen Betroffene ihr Geld zurück bekommen können:
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